Heilbronn „Zwei Drittel der Jugend-Nationalmannschaft im Frisbee kommen hier aus der Region“, erklärt Trainer Mark Kendall aus Massenbach stolz, und er fährt fort: „Die Jugendmannschaft ist gerade amtierender Europameister.“ In der Turnhalle der Gustav-von-Schmoller-Schule sitzen die Teilnehmer des Workshops auf dem Boden und lauschen der Theorieeinheit von Mark Kendall. Sie lernen, dass es fünf Frisbeearten gibt. Der Mannschaftssport heißt Ultimate-Frisbee. In dieser Disziplin kommt die Deutsche Meisterschaft im Juli nach Heilbronn. Darauf ist Kendall besonders stolz. „Im Sommer 2000 hatte ich schon die Weltmeisterschaft im Ultimate-Frisbee hierher geholt. Seitdem ist die Begeisterung für den Sport in der Region groß“, erzählt er.
Fairness Nach der Theorie geht das Training los. Die Teilnehmer stellen sich in zwei Reihen auf und üben verschiedene Wurftechniken. Die Trainerschulung richtet sich an Sportlehrer und Interessierte, die Frisbeeunterricht geben möchten. Sybille Braun, Sportlehrerin an der Ludwig-Pfau-Schule in Heilbronn, erklärt die Faszination Frisbee: „Der Sport eignet sich hervorragend für Jugendliche, weil er zu Fairness erzieht. Es gibt keinen Schiedsrichter und die Spieler entscheiden selbst, wann es ein Foul gegeben hat und wann nicht. Die Sozialkompetenz ist hier gefordert.“
Spielgeist „Das Wichtigste beim Frisbee ist der Spirit of the game, also der Geist des Spieles“, sagt Kendall. Wichtiger als der erste Platz sei den Spielern der Spirit-of-the-game-Preis, der von den gegnerischen Mannschaften vergeben wird. Er bewertet die Fairness. Das Schöne am Frisbee sei, erklärt Peter Deißler, Trainer und Abteilungsleiter beim DJK, dass man es schnell lernt: „Ich war bei einer Gruppe schwer erziehbarer Kinder, nach einer Stunde konnten sie so Frisbee spielen, dass es Spaß macht.“
Mit Trainerschulungen und Schülerturnieren in der Region, zum Beispiel am 9. März in Heilbronn, am Pfingstwochenende in Massenbach und auf der Meisterschaft im Juli, will der DJK mit den Turnvereinen auf die Deutsche Meisterschaft einstimmen. fur
Quelle: Heilbronner Stimme
