Mugge

2008/12/10 | Grün-Weiß | Nikolaustag im Gefängnis: Grün-Weiß feiert

Zehnjährige Bestehen der Kooperation mit dem DJK Sportbund Heilbronn

Heilbronn Gleich zwei Anlässe hatte Grün-Weiß, der Sportverein in der Heilbronner Justizvollzugsanstalt (JVA), zu feiern: den Nikolaustag und das zehnjährige Bestehen der Kooperation mit dem DJK Sportbund Heilbronn.

Kein Wunder, war die Stimmung am Montagabend in der JVA-Turnhalle bei Rostbraten und Spätzle aus der gefängniseigenen Küche und fetziger Musik von den Freaks, der Rockgruppe hinter Gittern, prächtig.

Freundschaften Alexander Schreiner nannte die Zusammenarbeit über Gefängnismauern hinweg einen „optimalen Fall“. Ältere Mitglieder des DJK hätten so die Möglichkeit, beispielsweise im Tischtennis gemeinsam mit den Gefangenen in Mannschaften zu spielen, erläuterte DJK-Geschäftsführer Peter Deißler die Vorteile. Außerdem könne sein Sportverein so selbstständig Fortbildungsmaßnahmen, etwa Übungsgleiterlehrgänge, anbieten. Das Verhältnis zwischen Sportlern drinnen und draußen „ist normal“. Es seien Freundschaften entstanden, sagte Klaus-Peter König, Ex-Gefängnisleiter und Grün-Weiß-Mitbegründer vor 34 Jahren.

Gut bestellt Für den JVA-Sport-Freizeitleiter Ralf-Peter Schaffner symbolisiert die DKJ-Grün-Weiß-Partnerschaft ein Stück normales Vereinsleben hinter Mauern. Die Kooperation war damals nötig geworden, um die neuen Förderrichtlinien der Stadt Heilbronn zu erfüllen. Um den Verein Grün-Weiß ist es gut bestellt. Er hat rund 190 Mitglieder, 140 Gefangene und 50 Externe. Tendenz fallend. Denn auch die Insassenzahlen der JVA sinken. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts soll nun jeder Gefangene eine Einzelzelle haben. Darum gibt es zurzeit insgesamt 370 Inhaftierte, 100 weniger als zu den Spitzenzeiten. Sportart Nummer eins bei Grün-Weiß ist Kraftsport.

Heilbronner Stimme vom 10.12.2008